Winterfütterung für Gartenbesucher

Schwanzmeise am Futterknödel. © R. Juergens, NABU
Schwanzmeise am Futterknödel. © R. Juergens, NABU

Es ist immer wieder ein großes Vergnügen, die kleinen Federknäuel im Winter an ihrem Futterhäuschen zu beobachten. Solange die Winterfütterung mit echtem ‚Sachverstand' erfolgt, ist das Futterhäuschen sicherlich dazu geeignet, (nicht nur) Kinder an die Natur und Naturbeobachtung heranzuführen.

 

Piepmatz & Co wissen vor allem mehrere kleine Futterstellen zu schätzen. Auf die Errichtung sogenannter ‚Massenfutterplätze' sollte verzichtet werden, da sie für die Tiere leicht zu Infektionsquellen werden können.
Besonders die gefürchtete Salmonellose breitet sich an Massenfutterplätzen leicht aus und bedeutet für so manchen Vogel den sicheren Tod.

 

Für alle Meisenarten eignen sich so genannte Futtertrichter am besten, in denen das Futter nachrutscht und vor Verschmutzung und Regen geschützt ist. Futterhäuser eigenen sich vor allem für Amsel, Rotkehlchen, Schwanzmeise, Grünfink, Zeisig, Spatz und Dompfaff. Wichtig ist, dass das Futterhaus regelmäßig gereinigt wird, am besten mit warmem Wasser. Auf Chemikalien muss bei der Reinigung unbedingt verzichtet werden.

Bei der Wahl des Futter sollte Qualität vor Quantität stehen: den kleinen Sängern sollte stets frische Waren angeboten werden. Ranzige Fette und menschliche Speisereste sind für Vogelmägen nicht geeignet und haben deshalb im Vogelhäuschen nichts zu suchen.

 

Besonders gut bewährt haben sich die bekannten Meisenringe und sogenannte Futterzapfen, bei denen Nüsse und Sonnenblumenkerne in Talg eingelassen sind, die von den Vögeln herausgepickt werden wollen. Futtermischungen, die aus Sonnenblumenkernen, Sämereien und Erdnüssen bestehen, werden von den meisten Vogelarten gerne angenommen. Auch große Talgkolben haben sich als gute Energiespender erwiesen.

 

Man kann auch selbst Rindertalg in Blumentöpfe gießen, die dann kopfüber aufgehängt werden. Will man die Vögel besonders verwöhnen, so kann ein spezielles Weichfutter, dem eiweißreiche Insekten beigemischt sind, anbieten. Weichfresser, wie etwa das Rotkehlchen, werden diese besonderen Leckerbissen sicherlich gerne annehmen.

Fettfutter in einer Kokosnusshälfte. © NABU
Fettfutter in einer Kokosnusshälfte. © NABU

Für Kinder empfiehlt der NABU kleine Futterhäuschen, die mit Saugnäpfen an einer Fensterscheibe angebracht werden können. Zusätzlich können an diese Häuschen noch Meisenringe befestigt werden.

Auch wenn die Winterfütterung faszinierende Beobachtungsmöglichkeiten bietet, so sollte sie immer nur als Hilfe und Ergänzung in wirklichen Notzeiten betrachtet werden. Notzeiten herrschen vor allem dann, wenn die Vögel in einer tagelang geschlossenen Schneedecke und bei tagelang anhaltendem Frost kaum mehr Nahrung finden können.

 

Naturnah gestaltete Gärten bieten in der Regel selbst in der kalten Jahreszeit ausreichend Futterquellen. Die in hohlen oder markhaltigen Stängeln in verschiedenen Entwicklungsstadien überwinternden Insekten können von den Singvögeln leicht aufgespürt werden. Daher sollten die Halme möglichst im Winter stehen bleiben und erst im Frühjahr abgeschnitten werden. Auch in den Ritzen von Trockenmauern, die leicht aus Ziegelsteinen aufzuschichten sind und natürlich in Reisighaufen, die auch als Igelunterschlupf in keinem Garten fehlen sollten, lässt sich für Vögel so mancher leckere Happen aufgabeln.