Weißstorchbestand, Landkreis Lüneburg

Die Reise der Störche

Für Storcheninteressierte kann die Reise einiger beringter Senderstorche verfolgt werden. Auch wenn die ausgewählten Störche nicht aus dem Landkreis Lüneburg kommen, gibt es sicherlich interessante Einblicke.

Reisetagebücher der NABU-Störche

 

Zählerergebnisse 2016

Die Zählung der Betreuer im Landkreis ergab im Juli 2014 folgendes Ergebnis:

Linkselbisch brüteten laut Gundi und Hubert Horn 41 Paare, Rekord seit 1971 (2015: 37).

Es gab 4 Neuansiedlungen: in Radbruch, Sassendorf und 2x in Hohnstorf. Die Zahl der Jungstörche lag aber mit 56 unter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre (60).
Gründe: Verzögerte Ankunft der Ostzieher, die in einem schlechten Ernährungszustand zurückkehrten, Revierkämpfe – Gelege und Küken wurden aus dem Nest geworfen, Pilzerkrankungen der Jungen durch feuchte Nester.

Karte mit Neststandorten und Neststatistik (links der Elbe):

https://www.google.com/maps/d/edit?mid=zejAmJkc29Fo.kf-XbJaqLKUk&usp=sharing

Rechtselbisch, im Amt Neuhaus, waren es laut Helmut Eggers 50 Horstpaare (2015: 49).

Allerdings waren 16 Paare ohne Bruterfolg. Jungenzahl gesamt 76 (2015: 67). Zwar 9 Junge mehr als im Vorjahr, aber in puncto Reproduktion ein sehr schlechtes Jahr.

Mögliche Gründe: Späte Ankunft, anfangs viele Wechsel, Trockenheit in der frühen Nestlingsphase.

Karte mit Neststandorten und Neststatistik (recht der Elbe):

https://www.google.com/maps/d/viewer?hl=de&authuser=0&mid=zZ2BbZSHHaF8.kW1UEl8x2vmk

Erklärung der Legende in den Karten:

HPm3 =  Horstpaar mit 3 Jungen


Bericht 29.08.2014

Die Zählung der Betreuer im Landkreis ergab im Juli 2014 folgendes Ergebnis:

 

Rechtselbisch, im Amt Neuhaus, waren es 46 Brutpaare (2013: 43) mit insgesamt 100 Jungtieren (2013: 105).                                      

 

Helmut Eggers: „Ein durchaus gutes Ergebnis mit 3 Paaren plus gegenüber 2013. 100 Junge sind auch gut. In Neu-Bleckede haben wir 2 neue Nester gestellt.“

 

Linkselbisch gab es 37 Brutpaare (2013: 33) mit insgesamt 69 Jungtieren (Vorjahr 63).

 

Hubert Horn: „37 Brutpaare sind ein Rekord seit 1970. Allerdings ist der Bruterfolg eher durchschnittlich. Es gab 2 Neuansiedlungen: in Ahrenschulter und Horburg. Wie im Vorjahr wurde ein Teil der Jungstörche mit Hilfe eines Hubwagens beringt: 35 in 17 Nestern."

 

Ansprechpartner rechtselbisch: Helmut Eggers (Tel. 038855-51617), linkselbisch: Gundi und Hubert Horn (Tel.05852-2234)

 

Übersicht und Fotos der Horste

Weißstorchenpaar in Echem

Veröffentlicht am 28.03.2014 von Heinz Georg Düllberg

Weißstorchkopula in Echem, Landkreis Lüneburg

Zwischenbericht 04.08.2013 - linkselbisch

Der Aufwärtstrend bei den Brutpaaren setzte sich in 2013 weiter fort und erreichte einen neuen Höchststand seit 1971, dem Beginn der lückenlosen Bestandserfassung: 34 Paare, 2 mehr als in 2012. Der Tiefststand lag bei 17 Paaren in 1988.

 

Eine bemerkenswerte Neuansiedlung gab es in Radbruch. Seit ca. 60 Jahren war Radbruch und Umgebung storchenleer. Als nun in 2012 ein Storch in Radbruch rastete, bauten die Anwohner schnell eine Nestunterlage auf einem stillgelegten Laternenmast. Der Storch nahm diese sofort an und blieb für den Rest des Sommers, fand aber keinen Partner. In 2013 kehrte der beringte Storch nach Radbruch zurück, und nach ca. 2 Wochen traf auch eine Partnerin ein. Das Paar zieht z.Z. 3 Junge auf.

 

Die Anzahl der Jungen liegt zwar nicht auf Rekordhöhe, aber mit z.Z. 65 Jungstörchen doch deutlich über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre von 53.

 

Das kalte Wetter im März mit Frost und Schnee haben die sehr früh zurückgekehrten Störche erfreulicherweise ohne Verluste überstanden, wie auch in den übrigen Teilen Niedersachsens. Die starken Regenfälle Ende Mai haben aber wahrscheinlich zu Verlusten bei den Jungstörchen geführt, die zu dieser Zeit bereits geschlüpft waren. Mit genauen Zahlen läßt sich dies nicht belegen, aber in diesen Nestern war die Zahl der später gesichteten Jungen ungewöhnlich gering.

 

Neu war in diesem Jahr, dass 34 Jungstörche beringt wurden. In 2007 wurde schon einmal beringt, damals aber nur 12 Jungstörche. Die Beringung war in Niedersachsen in den 80iger Jahren zunächst ausgesetzt worden, da mehrfach festgestellt worden war, dass sich in den Ringen Kot festsetzte und es dadurch zu Abschnürungen des Beines kam. Nach der Entwicklung neuer Ringe aus schmutzabweisendem Kunststoff wurde ab 2003 in einigen Bereichen Niedersachsens wieder mit dem Beringen begonnen. Herr Eggers, langjähriger Storchenbetreuer und -beringer in M-V und Amt Neuhaus, führte am 29.6. die Beringung durch, nachdem er vom Landkreis die Beringungserlaubnis und eine Zusage für die Übernahme der Hubliftkosten erhalten hatte.

 

Die seit 2003 wieder eingeführte Beringung der Störche macht sich jetzt auch zunehmend bei uns bemerkbar. In diesem Jahr tragen von den 68 Brutvögeln 16 einen Ring, davon 14 den neuen, in der Regel gut ablesbaren, schwarzen Kunststoffring. 2 Störche tragen noch Metallringe: Eine 2008 geborene Störchin aus Tschechien und die 20jährige Störchin aus Müggendorf (Brandenburg), die jetzt erstaunlicherweise bereits das 18. Jahr in Horburg gebrütet hat.

 

Auch dieses Jahr verlief leider nicht ohne "Krankentransporte" zur NABU-Pflegestation in Leiferde und weiter zur Tierärztl. Hochschule Hannover. Ein verunfallter Altstorch (kein Brutstorch) hatte einen mehrfachen Trümmerbruch im Flügel, so dass er eingeschläfert werden mußte. Ebenso erging es einem noch nicht flüggen Jungstorch, dessen Hackengelenk ausgerenkt und bereits inoperabel verwachsen war. Ein Jungstorch aus Walmsburg, der sein linkes Bein nicht belasten konnte, kam nach Leiferde zur Diagnose.

 

Hubert Horn

 

Storchenbetreuer im Kreis Lüneburg linkselbisch (Bleckeder Elbmarsch)


Weißstörche im Amt Neuhaus 2013 - rechtselbisch

Aus vielen Bereichen Deutschland erreichen uns schlechte Nachrichten zum Storchenbestand aufgrund von Starkregenfällen und damit verbundenen teilweise drastischen Jungenverlusten. Für das Amt Neuhaus und den Bereich Bleckede sieht das glücklicherweise ganz anders aus.

 

So verzeichnen wir mit insgesamt 105 Jungstörchen auf den Nestern sogar ein Rekordergebnis. Nur im Jahr 2002 konnten wir exakt so viele Jungstörche registrieren. Auf 12 Nestern wurden in diesem Jahr jeweils 4 Jungstörche gezählt und in Stiepelse waren es sogar 5 Junge. Die durchschnittliche Jungenzahl der erfolgreichen Paare liegt bei 3,09 und bezogen auf alle Paare ergibt sich ein Durchschnittswert von 2,44 Jungen/Paar.

 

Die Zahl der Paare lag 2013 bei 43. Damit konnte das negative Ergebnis vom Vorjahr mit nur 37 Paaren wieder ausgeglichen werden, denn 2011 waren es 42 Paare. Die Bestwerte aus den Jahren 2002 bis 2004 mit 46 und 47 Paaren konnten noch nicht erreicht werden. 9 Paare blieben 2013 ohne Bruterfolg. Erfreulicherweise gab es ein paar Wiederbesiedlungen, so wurde nach langer Pause das Dachnest bei Familie Schuldt in Bitter wieder bezogen. Auch eine schon seit mehreren Jahren vorhandene Nisthilfe in Laake wurde in diesem Jahr erstmalig angenommen – zwei Jungstörche wachsen dort heran. Andererseits gab es auch weiterhin leere Nester, die in den Jahren zuvor langjährig und regelmäßig besetzt waren, wie zum Beispiel in Stapel und Pinnau.

 

Die Gründe für das gute Brutergebnis sind wohl eindeutig in den günstigen Nahrungsbedingungen zu suchen. Die feuchte Witterung im Mai und Juni und dann vor allem die Hochwassersituation mit den nachfolgenden Qualmwasserbereichen führte augenscheinlich zu einem sehr guten Nahrungsangebot. Ein Zeichen dafür waren viele Altstörche mit jeweils 3 bis 5 Jungstörchen im Nest, die ruhend in Nestnähe standen, obwohl die Jungen eigentlich nicht mehr „bewacht“ werden brauchten.

 

Alle 105 Jungstörche konnten in diesem Jahr beringt werden, nachdem die unsäglichen Beschränkungen des letzten Jahres endlich wieder zurückgenommen wurden. Auch die Ablesung der Altstörche erfolgte im Jahr 2013 lückenlos. Von den 86 Altstörchen tragen nur 20 ( 23,3 %) einen Ring. Eine Auswertung dieser Daten erfolgt gesondert.

 

Das Storchenjahr 2013 kann für den rechtselbischen Bereich des Landkreises Lüneburg als ein Bestjahr eingestuft werden. Wir hoffen auf Fortsetzung.

 

Helmut Eggers

 

Storchenbetreuer im Kreis Lüneburg rechtselbisch (Amt Neuhaus)