Unsere Wälder sind für den Klimaschutz unverzichtbare Flächen, die eine stark kühlende Wirkung haben und nicht weiter dezimiert werden dürfen. Es kann nicht angehen, dass ausgerechnet für Klimaschutzmaßnahmen wie den Erneuerbare Energien-Ausbau die Zerstörung der Natur noch beschleunigt wird. Unsere Wälder sind die artenreichsten Lebensräume und zugleich die wichtigsten Naherholungsgebiete. Viele Menschen haben sich in dieser Sache in den letzten Monaten besorgt an die Umweltverbände gewendet. Vor allem in Zeiten fortschreitender Urbanisierung dürfen unsere noch verbliebenen intakten Naturräume nicht beeinträchtigt, sondern müssen dauerhaft geschützt werden. Gerade wenn die Betonung auf "Klimaschutz" liegt, wäre es absurd, wenn man ausgerechnet unsere klimatisch wichtigsten Flächen für Industrieanlagen dezimieren würde. Hier gibt es andere Mittel und Wege: Da durchschnittlich nur 2 bis 2,5% Prozent der Fläche für den Windkraftausbau in Anspruch genommen werden soll, in Niedersachsen aber über 50% der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt wird, wäre es problemlos möglich, hierbei auf landwirtschaftliche und ökologisch eher unbedeutende Flächen, wie etwa Maisfelder, zurückzugreifen. Bei der Aufhebung des Windkraftverbotes in Wäldern vor etwa zwei Jahren hat die Landesregierung betont, es solle in Ausnahmefällen auch möglich sein, Windanlagen in Wäldern zu errichten, wenn keine anderen Flächen zur Verfügung ständen. Dieses Versprechen wird gebrochen, wenn aus der Ausnahme (Windkraft im Wald) plötzlich die Regel werden soll! Der NABU fordert den Landkreis Lüneburg auf, in den Wäldern seines Gebietes keine Flächen für erneuerbare Energien auszuweisen. Windparks wie zum Beispiel in den Breetzer Bergen, im Forst Dieksbeck oder im Bilmer Strauch widersprächen allen Klimaschutzzielen! In dem großen Waldgebiet Dieksbeck in der Gemarkung Deutsch Evern befinden sich sogar zwei Moorgebiete (eins davon im NSG), die durch den Bau riesiger Windanlagen akut gefährdet wären. Auch wenn sie nicht direkt mit den Bauarbeiten in Berührung kämen, würden sie z. B. durch die massiven Erdarbeiten und Grundwasserveränderungen Schaden nehmen oder gar austrocknen. Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume, ihre Austrocknung / Zerstörung wäre klimatisch verheerend. Außerdem handelt es sich beim Wald Dieksbeck um ein großes Trinkwasserschutzgebiet, allein deshalb müsste das Gebiet für jede industrielle Nutzung tabu sein. Viele Jahre wurde eine "naturverträgliche Energiewende" beteuert, aber die vielen Lockerungen beim Wald- und Artenschutz der letzten Zeit stehen in krassem Widerspruch dazu. Der NABU fordert: Keine Windanlagen in unsere Wälder, es gibt genügend konfliktarme und umweltschonende Alternativen!
Gemeinsam mit dem BUND Regionalverband Elbe-Heide hat die NABU Kreisgruppe Lüneburg die Position zur Windkraft im Wald in einer Pressemitteilung veröffentlicht