Wühlmäuse haben den Deichen mächtig zugesetzt.
Und selbstverständlich steht das Gemeinwohl und die Sicherheit der Menschen im Deichvorland in den betroffenen Gebieten an erster Stelle! Gefährdet die momentane Mäuseplage die Deiche vor Ort, muss gehandelt werden.
Der NABU-Kreisgruppe bereitet der unterirdische Gifteinsatz an den Deichen mittels Legeflinten trotzdem Kopfzerbrechen, denn er ist nicht ohne Restrisiko.
Daher hat die NABU-KREISGRUPPE in der 51. KW 2014 die Untere Naturschutzbehörde gebeten, einen Runden Tisch zu organisieren. Hier wollten wir mit Vertretern der Deichverbände, Jägerschaft, Umweltverbände, des NLWKN, des Landkreises und Vogelexperten möglichst zeitnah nach Ursachen suchen und nachhaltige Lösungen anstreben.
Die Untere Naturschutzbehörde
sieht hier aber keinen Bedarf!!!
„Ein starker Anstieg der Mäusepopulationen nach harten bzw. milden Wintern und in bestimmten Perioden ist nicht unnormal.“ (Gudrun Bardowicks, Biotopexpertin, NABU Lüneburg)
Doch bleiben viele Fragen, u.a.:
Dies sind nur einige der zu klärenden Fragen aus NABU-Sicht. Entscheidend jedoch ist, dass Gift nicht zur Allzweckwaffe geraten darf. Der Zweck darf hier nicht die (giftigen) Mittel heiligen.
Landesweit tonnenweise ausgebrachte Gifte in der Landwirtschaft belasten Natur und Grundwasser schwer und nachhaltig!
Gifteinsätze gegen den Eichenprozessionsspinner vernichtet auch deren natürliche Gegenspieler!
Letzte Meldung vom NDR, 29.12.2015:
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Junger-Seeadler-stirbt-an-Zinkvergiftung,seeadler324.html
In Nordhastedt (Kreis Dithmarschen) ist vor Kurzem ein vergifteter Seeadler gefunden worden. Das junge Tier starb an einer Zinkvergiftung, wie der Wildpark Eekholt am Dienstag mitteilte. Der Adler war erst in diesem Sommer geschlüpft. Als er am 18. Dezember entdeckt wurde, konnte er nicht mehr fliegen. Durch das Gift war der Verdauungstrakt des Adlers so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass er kurze Zeit später verendete. "Wahrscheinlich hat er ein vergiftetes Beutetier gefressen", sagte am Dienstag der Geschäftsführer des Wildparks Eekholt, Wolf-Gunthram Freiherr von Schenck.
In Dithmarschen sind damit in diesem Jahr bereits sechs Seeadler vergiftet worden: Im Juni war in einem Revier bei St. Michaelisdonn eine Seeadlerfamilie Opfer eines Giftanschlags geworden. Die streng geschützten Tiere waren mit dem in der EU verbotenen Pflanzenschutzmittel Mevinphos vergiftet worden.
Zinkvergiftungen werden unter anderem durch die Aufnahme von Wühlmausgift (Zinkphosphid) ausgelöst. Erst Anfang November waren nahe Wismar rund 150 Wildgänse an diesem Gift verendet, das ein Landwirt unsachgemäß ausgebracht hatte. Laut Gesetz müssen die Giftköder direkt in die Mauselöcher gesteckt werden, damit sich Wild- und Haustiere nicht daran vergiften können. "Auch im Fall des Adlers liegt es nahe, dass er Zinkphosphid aufgenommen hat", sagte von Schenck.