Auf Dauer ein Aus für den Rotmilan? Veränderungen in der Landwirtschaft und Windkraft erhöhen die Gefahr - doch es gibt Lösungen!

NABU Lüneburg befasst sich mit den Problemen und setzt sich für seinen Schutz ein

Rotmilan Foto: Helmut Schneider
Rotmilan Foto: Helmut Schneider

Mit seinen langen Flügeln und dem tief gegabelten Schwanz ist der Rotmilan am Himmel relativ leicht zu erkennen. Man findet ihn am ehesten in strukturreichen Agrarlandschaften mit Grasland und angrenzenden Waldsäumen. In diesen Landschaften kann der Rotmilan nicht nur Jagen, sondern auch seinen Horst anlegen. Diese Landschaften sind jedoch auch in unserem Landkreis immer schwieriger zu finden. Deshalb lässt sich seit einigen Jahren ein deutlicher Rückgang an Rotmilanen feststellen. Aus diesem Grund gehört der Rotmilan zu den, vom Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Arten. Während er auf der Roten Liste Deutschlands auf der Vorwarnliste steht, gilt er in der Roten Liste Niedersachsens sogar bereits als stark gefährdet. Laut NLWKN hat der Rotmilan die höchste Priorität für Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen, denn sein Bestand ist auch in Niedersachsen rückläufig. Zu den Maßnahmen zum Rotmilan-Schutz gehören nach Sicht des NABU Lüneburg:

  • die finanzielle Förderung von Anpflanzungen mehrjähriger Schonstreifen durch Agrarumweltmaßnahmen (AUM)
  • der Verzicht auf Rodentizide wegen der Vergiftungsgefahr für Rotmilane
  • kein Bau von Windparks in Gebieten mit Rotmilan-Vorkommen, um die Tötung von Rotmilanen durch Rotorblätter zu verhindern

Diese Forderungen werden aktuell nicht grundsätzlich erfüllt. Obwohl der Landkreis Lüneburg zum Verbreitungsgebiet des Rotmilan gehört, wird die Anpflanzungen mehrjähriger Schonstreifen für den Rotmilan in unserem Landkreis, nicht finanziell durch AUM gefördert. Dabei ist ein finanzieller Ausgleich für den Landwirt als Entschädigung für den Verlust von Anbaufläche meist ausschlaggebend für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft.

Sowohl mit dieser AUM- Angelegenheit als auch an dem aktuellen Beispiel Köstorf, zu dem Sie eine aktuelle Stellungnahme einsehen können, zeigt der NABU Lüneburg auf, dass der Rotmilan "auf dem Schirm" ist!

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Stellungnahme WEA Köstorf (02/2015)
Koestorf_2te_ergaenzende_Stellungnahme_W
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