Beobachtungstipps für Winter und Frühling

Lauenburg - Sassendorf - Barförde

Ein attraktives Ausflugsziel für Naturfreunde und Vogelbeobachter im Winter und Frühling ist das Elbvorland zwischen Lauenburg/Elbe und Barförde, welches gut mit dem Öffentlichen Nahverkehr von Lüneburg aus erreichbar ist. Mit der Bundesbahn bestehen stündliche Verbindungen von Lüneburg nach Lauenburg und zurück. Darüber hinaus gibt es an Werktagen und Samstagen einige Busverbindungen der Linien 900 und 901 vom ZOB Lüneburg nach Hohnstorf und zurück.

 

Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen drei Ausflugsziele vor. Am besten startet man zur naturkundlichen Wanderung vom Bahnhof Lauenburg.

 

Wanderung vom Bahnhof in die Lauenburger Unterstadt und Beobachtungen im Bereich des Hafens beim „Rufer“

Die Lachmöwe   © T. Dove, NABU
Die Lachmöwe © T. Dove, NABU

 Im Bereich der Bootsanleger, des alten Hafens und der Halbinsel bei der Lauenburger Werft kann man besonders zwischen November und Anfang März häufig größere Gruppen fischender Kormorane und Gänsesäger beobachten. Auf der Halbinsel bei der Werft und an der Kaimauer im Bereich des „Rufers“ kann man um diese Jahreszeit auch große Gruppen von Blässhühnern, Stockenten und Möwen (besonders Lach-, Silber- und Sturmmöwen) und gelegentlich Höckerschwäne und andere Wasservogelarten wie z.B. Hauben- und Zwergtaucher, Pfeifenten und andere Enten beobachten. Besonders in der Abenddämmerung versammeln sich in den Wintermonaten häufig große Mengen von Saatkrähen und Dohlen auf dem Dach der Werftgebäude bevor sie zu ihren Schlafplätzen fliegen. In der Lauenburger Unterstadt gibt es auch viele Einkehrmöglichkeiten im Hafenbereich.

 

Wanderung oder Radtour vom Bahnhof Lauenburg über die Elbbrücke elbaufwärts nach Sassendorf und bei Interesse weiter nach Barförde und Grünendeich/Wendewisch

 

Der Weg führt vom Bahnhof Lauenburg über die Elbbrücke nach Hohnstorf und von dort auf dem Deich weiter elbaufwärts Richtung Barförde (Radwanderwegmarkierung in Richtung Bleckede am Deichfuß vorhanden). Wenn man nach der Hohnstorfer Schule elbaufwärts weiter auf dem Deich entlanggeht, kommt man nach etwa 15 Minuten nach Sassendorf.

Mit etwas Glück lässt sich im Frühjahr ein Fischadler erspähen.   © T. Dove, NABU
Mit etwas Glück lässt sich im Frühjahr ein Fischadler erspähen. © T. Dove, NABU

Das Elbvorland von Sassendorf besteht aus einigen Altarmen und Elbbuchten und ausgedehnten Grünlandflächen, die in den Sommermonaten mit Mutterkuhherden extensiv beweidet werden. Direkt an der Elbe existieren Weidendickichte, die vom Biber als Nahrungsrevier genutzt werden. Die Gewässer und Grünlandflächen des Elbvorlands bei Sassendorf sind ein wichtiges Überwinterungs- und Rastgebiet für Gänse (Graugans, Blässgans, seltener Saat- und Kanadagans), Pfeifenten, Stockenten, Krickenten, Schellenten, Gänsesäger und Möwen (vor allem Lach- Silber-, Mantel- und Sturmmöwe). Auch Graureiher, Kormorane, Haubentaucher und besonders im Spätwinter größere Mengen des Blässhuhns und der Brandgans halten sich gerne im Beobachtungsgebiet auf. Mit Glück kann man auch den Seeadler und besonders im Frühling Fischadler und verschiedene Limikolenarten wie z. B. Kiebitze, Austernfischer, Rotschenkel, Bekassinen, Kampfläufer oder Uferschnepfen (besonders im März) vom Deich aus beobachten.

Im Frühling haben die Grünlandflächen außerdem eine große Bedeutung als Durchzugs- und Brutgebiet für Feldlerchen, Wiesenpieper und Schafstelzen, auch ein Paar des Weißstorches brütet in Sassendorf und lässt sich vom Deich aus gut beim Brutgeschäft beobachten. Die Vögel lassen sich ohne zu stören bequem vom Deich aus beobachten, da sie sich an Spaziergänger und Hunde auf dem Deich gewöhnt haben. Hunde sollten an der Leine geführt werden. Das Elbvorland sollte nicht betreten werden, um die dort rastenden Vögel nicht aufzuscheuchen.

 

Für die gesamte Wanderung vom Bahnhof Lauenburg bis zum Ortsende Sassendorf und zurück sollte man mit Beobachtungsstops mindestens 2 Stunden einplanen. Wer mehr Zeit hat oder mit dem Rad unterwegs ist kann am Deich entlang elbaufwärts Richtung Barförde und Bleckede gehen. Bis Barförde geht man entlang des Deichs etwa 2 bis 2 ½ Stunden, mit dem Rad sind es entlang des Deichverteidigungswegs bis nach Radegast etwa 2 Stunden Fahrzeit und nach Bleckede etwa 3 ½.

 

Rundwanderung Lauenburg – Hohnstorfer Teiche – Sassendorf –Lauenburg

Ein Haubentaucher-Weibchen füttert ihr Küken.  © T. Dove, NABU
Ein Haubentaucher-Weibchen füttert ihr Küken. © T. Dove, NABU

Eine attraktive Rundwanderung startet am Bahnhof Lauenburg, führt über die Elbbrücke nach Hohnstorf, von dort elbaufwärts bis zur Schule Hohnstorf und von der Schule rechterhand um die Hohnstorfer Teiche entlang dem Radweg und der Straße bis zum Ortsanfang Sassendorf. In Sassendorf biegt man am Ende der Teiche von der Hauptstraße links ab und gelangt von dort auf einer normalen Straße wieder an den Elbdeich bei Sassendorf. Von Sassendorf geht man auf dem Deich elbabwärts wieder nach Hohnstorf zurück und gelangt von dort aus über die Elbbrücke wieder nach Lauenburg. Diese Rundwanderung dauert mit Beobachtungsstops etwa 2 bis 2 ½ Stunden und ist besonders im Frühling empfehlenswert, da die Hohnstorfer Teiche ein wichtiger Entenrastplatz sind.

An Brutvögeln finden sich ab März Hauben- und Zwergtaucher, Grau- und Kanadagänse, Höckerschwäne, Stockenten, Bläss- und Teichhühner und verschiedene Schilfbrüter wie z.B. Teichrohrsänger und Rohrammer ein. Graureiher, Kormorane, Krickenten, Schnatterenten, Reiherenten, Tafelenten, Möwen und im Winterhalbjahr Gänsesäger lassen sich bei offener Wasserfläche ebenfalls regelmäßig auf den Teichen und an seinen Ufern beobachten.